Europa zum Anfassen: Besuch im Europäischen Parlament

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Europa zum Anfassen: Besuch im Europäischen Parlament

Norbert Lins visitors group

Zur Europawahl 2024 ist das Wahlalter auf 16 Jahre runtergesetzt worden. Das hat der Partnerschaftsverein Langenargen / Bois-le-Roi e.V. zum Anlass genommen und ist mit 17 Jugendlichen und 2 Begleitern vom vergangenen Samstag, den 14. Januar bis zum 16. Januar mit dem Zug nach Straßburg gereist.

Eine kurzfristige Krankmeldung  – ansonsten waren alle am Samstagmorgen vergnügt und neugierig um 8:21 Uhr am Start. Die Gruppe war bunt gemischt zwischen 12 und 18 Jahren mit Schülern vom KMG, GZG, von der SWISS, der Bodenseeschule, der Schreienesch, Parkrealschule und dem Wirtschafts Gymnaisum.  Leider wurde die gute Stimmung je unterbrochen als man in Friedrichshafen beim Umstieg lernte, dass der Zug nach Basel nicht starten kann, da eine Weiche in Friedrichshafen wegen fehlenden Personals nicht repariert werden konnte. Schlussendlich bedeutete es eine 2 Stunden verspätete Ankunft in Straßburg. So hieß es im Joggingtempo vom Bahnhof zur Touristinfo, da von dort der Stadtrundgang um 15 Uhr beginnen sollte. In der Tour gab es einen historischen wie auch städtestrukturlichen Einblick über die Altstadt. Anschließend war noch Zeit zum Shoppen, bevor alle um 19 Uhr in der Jugendherberge The People sich wiedertrafen.

Die Jugendherberge The People – Strasbourg ist eine ehemalige Tabakfabrik, verfügt über eine großzügig Gemeinschaftslounge, befindet sich nur 800 m vom Straßburger Münster entfernt und war so für die Ausflüge besonders gut geeignet. Am Abend war sogar Live-Musik geboten.

Am Sonntag stand die Schifffahrt auf der Ill  – leider bei Regen – und eine Münsterführung auf dem Programm. Die Astronomische Uhr begeisterte und die eigene Führung für die Langenargener Gruppe ließ Freiraum für alle Fragen.

Die Reise hatte nicht nur Vereinsmitglieder angesprochen, sondern zwei syrische, zwei ukrainische sowie Kressbronner und Lindauer Jugendliche waren ebenso dabei. Die Ausflüge machten es leicht sich immer wieder in anderen Gruppen zusammenzuschließen und seine Eindrücke auszutauschen. Nach heftigem Regenwetter und Kälteeinbrüchen am Sonntag, war die Erschöpfung zu spüren. Nichtsdestotrotz hörten am Abend alle einem Vortrag von Philippe Piche über den Elysée Vertrag zu und gestalten Poster zur Städtepartnerschaft und ihren Eindrücken der Reise.

Montagmorgen war noch Zeit gegeben für Hausaufgaben, da alle Schüler für die politische Jugendbildung eine Beurlaubung ihrer Schule erhalten hatten. Ab 13 Uhr ging es zum eigentlichen Höhepunkt der Reise  – dem Besuch des Europaparlamentes. Bedingt durch eine große Demonstration zu den Vorkommnissen im Iran, waren die Zufahrten zum Europäischen Parlament eingeschränkt und wenige Trams fuhren. Nach der Abholung durch Herrn Lins Assistenten Herrn Jehle vor den Toren des Europäischen Parlamentes und den Sicherheitskontrollen, fand sofort der Termin mit Herrn Lins statt. Die Fragen der Schüler waren breit gefächert und richten nach seiner Einstellung zu Elektromobilität, zu Umweltspritzmitteln, zu den verschiedenen Wahlsystemen in Europa, zu der Rolle Deutschlands und Frankreichs in Europa, zu TikTok-Politikern, zur Erreichung der Klimaziele oder einfach zur Findung des Datums der Europawahl 2024.  Er schilderte sein Abstimmungsverhalten und seine Motivation, seine Einschätzung der aktuellen Position von Deutschland und Frankreich als Motor in Europa und verstand es bei allen Antworten die komplette Aufmerksamkeit zu halten. Alle waren dankbar für die ehrlichen Antworten. Er selbst war begeistert über die Motivation der Gruppe.

Anschließend stand das gemeinsame Foto an und der kurze Besuch des Plenarsaals. So konnten die Jugendlichen einen hautnahen Einblick in das politische Geschehen Europas erlangen. Für die beiden ukrainischen Jugendlichen war es schön zu sehen, dass jetzt Ukrainisch als 25. Sprache ab Januar aufgenommen wurde.

Die anschließende Rückfahrt war gleich zu Beginn mit einigen Sprinteinlagen (mit Gepäck) zu bewerkstelligen, da die Demonstration noch anhielt und die Trams eingeschränkt verkehrten. Mit der letzten Tram fuhr man über den Rhein nach Kehl und von dort ging es mit den BW-Tickets wieder gen Langenargen.

Die Gruppe dankt für großzügige Unterstützung der Carl-und-Carola-Winter Stiftung und dem Partnerschaftsverein Langenargen/Bois-le-Roi e.V., denn nur so war der individuelle Reisepreis von nur 30 Euro finanzierbar.

Die Jugendsprecher Annika Paust und Schülersprecherin Elisabeth Niedermeier erarbeiten nun das Programm für die deutsch-französischen Jugendwoche vom 5. – 10. August. Hierbei geht es nach Berlin mit Besichtigungen der Parlamentsgebäude, des ehemaligen Stasigefängnisses, der ehemaligen Maueranlagen und der Suche nach französischen Spuren in Berlin.